Kasuistiken der Fastentherapie
1. Fall:
56-jähriger Patient kam 2008 das erste Mal zur Fastentherapie mit den Diagnosen eingeschränkte linksventrikuläre Funktion unklarer Genese, Ejektionsfraktion 35%, ventrikuläre Extrasystolie (Lown IV a + b), arterielle Hypertonie, Z.n. Nephrektomie li. (Blutung nach Probeexcision, Präadipositas. Die bestehende Medikation mit Ramipril, Bisoprolol, Esplerenon, Simvastatin, Allopurinol, Medyn und Tromcardin Komplex wurde beibehalten. Es erfolgte nach 15 Fastentagen eine Gewichtsreduktion von 100,1 kg auf 91,2 kg. Im Februar 2009 erneute Fastentherapie mit 18 Fastentagen, Gewichtsreduktion von 87,9 kg auf 78,6 kg. Der Bauchumfang normalisierte sich von 98 cm auf 88 cm. Die BKS und CRP, anfänglich leicht erhöht, normalisierten sich. Bei der kardiologischen Untersuchung 09/2009 zeigte sich der li. Ventrikel verkleinert, Ejektionsfraktion von 35 auf 45% gebessert., ebenso die Herzrhythmusstörungen verringert. 2010 folgte erneut eine Fastentherapie mit 18 Fastentagen, Gewichtsreduktion von 88,3 auf 79,9 kg. Reduktion des Bauchumfanges von 94 auf 86 cm. Im Mai 2010 kardiologische Kontrolluntersuchung zeigte weitere Verkleinerung des linken Ventrikels, Besserung der linksventrikulären Funktion, Ejektionsfraktion 50%, Rückgang der ventrikulären Extrasystolie auf Lown II. Belastung 175 Watt ohne Probleme. 2011 erneute Fastentherapie mit 18 Fastentagen. Gewichtsreduktion von 88,1 auf 81,8 kg. Reduktion des Bauchumfanges von 99 auf 89 cm. März 2011 kardiologische Kontrolluntersuchung, deutliche Besserungstendenz. 2012 18-tägige Fastentherapie führte zu einer Gewichtsreduktion von 91,4 auf 81,8 kg. Reduktion des Bauchumfanges von 100 auf 91 cm. Die kardiologische Kontrolle im März 2012 zeigte eine normale Größe des li. Ventrikels. Ejektionsfraktion 50% außer 20 SVES und 109 VES keine Herzrhythmusstörungen im 24 Stunden-EKG. Der Kardiologe hatte eine so verzögert einsetzende erhebliche Verbesserung in 30 Jahren Tätigkeit noch nicht gesehen. 2013 erneute Fastentherapie, 18 Fastentage, Gewichtsreduktion von 91 auf 81,7 kg. Reduktion des Bauchumfanges von 96 auf 90 cm. Während des Fastens waren Extrasystolen aufgetreten bei einer leichten Hyponatriämie. Nach Ausgleichen des Kochsalzhaushaltes keine Extrasystolen mehr. Bei der kardiologischen Kontrolle im März 2013 Ejektionsfraktion normal mit 53 – 56%. Keine Extrasystolen mehr.
2. Fall:
49-jährige Gärtnereibesitzerin
Seit der Pubertät wurden Diäten durchgeführt, obwohl mit 168 cm und 63 – 65 kg zunächst kein Übergewicht vorlag. Später dann trotz viel Sport Gewichtszunahme, Binge eating. 1990 wurde sie im Alter von 26 Jahren von den Eltern nach Überlingen geschickt zur Gewichtsabnahme. Dr. Wilhelmi de Toledo ließ sie 23 Tage fasten. Es erfolgte eine psychologische Betreuung mit Katathymem Bilderleben. Das Gewicht reduzierte sich von 90,3 kg auf 78,4 kg. Seither hat die Patientin mehrfach in der Klinik und auch jährlich zu Hause gefastet. Im Januar/Februar 2013 führte sie ein 40-tägiges Fasten, vom 23. bis 40. Fastentag in der Klinik durch. Gewichtsabnahme von 119,5 kg auf 103,8 kg ohne Komplikationen bei stabilem ausgeglichenem psychischem Zustand. Die Patientin sieht die Fastentherapie als ihre Rettung, weil diese sie auf einen Heilungsweg gebracht hat. Sie konnte sich mit dem Grund ihres Essverhaltens auseinander setzen, der sich ohne das Heilfasten vielleicht nie so gezeigt hätte. Ohne das Fasten hätte sie vielleicht nie die Notwendigkeit gesehen etwas anderes als ihr Gewicht zu bekämpfen.
3.Fall:
Französin 72 Jahre alt:
Die Patientin kam zur Aufnahme mit einem Herpes zoster im Bereich der HWS und des li. Armes, seit 1 Woche bestehend, sehr schmerzhaft. Sie fastete 20 Tage bei einer Größe von 162 cm und 56,6 kg Gewicht, BMI 21,6 kg/m². Bei Abreise verspürte sie keinerlei Schmerzen mehr.
4.Fall:
Geschäftsmann 68 Jahre alt:
Im August 2011 verspürte er eine Schilddrüsenvergrößerung mit Cyste. Eine Punktion von 30 ml Flüssigkeit ergab keinen pathologischen Befund. 2 Monate später erneute Punktion von 20 ml und Biopsie. Es zeigte sich ein langsam wachsendes papilläres Schilddrüsen-Carcinom. Der Patient lebt in Südafrika, verschob die Operation wegen eines Besuchs und Urlaub des Arztes. In der Zwischenzeit stieß er auf ein Buch über Breuss-Fasten. Vom März bis April 2012 führte er ein 42-tägiges Breuss-Fasten in Hörstel durch. Die Geschwulst bildete sich bis auf Erdnussgröße zurück. Im Juni 2012 war keine Geschwulst mehr zu spüren. Im November 2012 suchte er die Klinik Buchinger auf. Bei einem Konsil bei Prof. Dr. Lamade wurde zur Sicherheit eine Thyreoidektomie empfohlen, die im November 2012 durchgeführt wurde. Es waren keinerlei Krebszellen mehr in der entfernten Schilddrüse vorhanden.
Ausblick:
An der Klinik Buchinger wurde eine monozentrische Longitudinalstudie zur Untersuchung des Einfluss einer Fastentherapie auf den Energie- und Knochenstoffwechsel FEEB (Fasting effect on energy and bone metabolism) durchgeführt, unter der Leitung von Dr. Stefan Drinda. Die Ergebnisse werden bei einer der nächsten Tagungen präsentiert werden.
Eva Lischka, Überlingen
Dr. med. Eva Lischka, geb. 1950, Studium Biologie/Chemie für höheres Lehrfach, Medizin in München, Internistische Ausbildung von 1980 bis 1984 in München, Zusatzqualifikationen in Naturheilverfahren, Badearzt, Chirotherapie, psychosomatische Grundversorgung, Psychopädie, Orthomolekulartherapeut, Reisemedizin, Fastenarzt, 1. Vorsitzende der Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung, seit 1984 Betreuung stationären Fastenpatienten, Dozentin an der UGB-Akademie im Bereich Fasten, Buchautorin.